Bei der Herstellung von Lebensmitteln und Getränken ist Lärm eine der größten Gesundheitsgefahren für Angestellte. Besonders in Getränkeabfüllanlagen ist der Lärmpegel meist höher als auf Arbeitsstätten empfohlen. Laut ILO Encyclopaedia of Occupational Health and Safety liegt der Lärmpegel in diesen Arbeitsstätten im Allgemeinen über 90 dBA.

Wie also kann man Lärmquellen identifizieren, den Schallpegel messen und letztendlich Lärmschutz für alle Mitarbeiter*innen gewährleisten?

Diese Fragen wollen wir im Folgenden beantworten!

Was sind die größten Lärmquellen in Getränkeabfüllanlagen?

1. Maschinen und Anlagen: In Getränkefabriken kommen zahlreiche Maschinen und Anlagen zum Einsatz, wie beispielsweise Abfüllmaschinen, Etikettierer, Flaschenwaschmaschinen, Misch- und Rührwerke. Der Betrieb dieser Geräte erzeugt oft laute Geräusche, insbesondere wenn sie in hoher Geschwindigkeit arbeiten.
2. Kompressoren und Druckluftsysteme: Druckluft wird häufig in der Getränkeproduktion verwendet, zum Beispiel zum Betrieb von Abfüllmaschinen oder zur Reinigung von Anlagen. Kompressoren, die Druckluft erzeugen, können beträchtlichen Lärm verursachen.
3. Pumpen und Ventilatoren: Pumpen werden eingesetzt, um Flüssigkeiten in den Produktionsprozessen zu bewegen, während Ventilatoren zur Belüftung oder Kühlung verwendet werden. Diese Geräte erzeugen oft einen hohen Geräuschpegel.
4. Transport- und Fördersysteme: In der Getränkeproduktion werden häufig Förderbänder verwendet, um Materialien und Produkte von einem Ort zum anderen zu bewegen. Diese Systeme können durch Vibrationen und Bewegungen Lärm erzeugen.
5. Reinigung und Abwasserentsorgung: Die Reinigung von Anlagen und die Entsorgung von Abwasser können ebenfalls Lärm verursachen. Dies gilt insbesondere für Hochdruckreiniger oder Pumpen, die bei der Abwasserbehandlung eingesetzt werden.

Wie gewährleiste ich effektiven Lärmschutz?

1. Schallpegelmessung

Die Lärmquellen zu identifizieren ist der erste Schritt in Richtung Lärmschutz. Jetzt ist es besonders wichtig den Lärmpegel zu messen, um die richtigen Schutzmaßnahmen ergreiffen zu können.

Messen mit Dosimetern

Um herauszufinden wie stark einzelne Mitarbeiter von Lärm betroffen sind bietet sich ein Dosimeter an. Personenbezogene Dosimeter wie das doseBadge⁵ sind leicht, kabellos und robust und messen Lärm ohne den Arbeitsalltag zu stören und genau dort wo es darauf ankommt: am Ohr.

Messen mit Schallpegelmessern

Um den Schallpegel nicht personenbezogen sondern allgemein zu messen, ist ein Schallpegelmessgerät wie das Optimus Red zu empfehlen. Es wurde speziell für die Messung von Lärm am Arbeitsplatz konzipiert und zeichnet sich unter anderem durch einfach Handhabung, simultane Erfassung aller relevanten Daten und manuelle oder automatische Steuerung aus.

2. Verbesserung der Raumakustik

Das Anbringen von schallabsorbierenden Materialien wie speziellen Dämmplatten oder Schallschutzverkleidungen, zum Beispiel Baffeldecken, an den Wänden und Decken der Anlage kann den Schallpegel erheblich verringern. Diese Materialien absorbieren den Schall und verhindern seine Reflexion, wodurch die Lärmbelastung sowohl in der Anlage als auch in der Umgebung reduziert wird.

3. Geräuschreduzierende Technologien

Moderne Getränkeabfüllanlagen können mit speziellen geräuschreduzierenden Technologien ausgestattet sein, wie zum Beispiel geräuschgedämpften Motoren oder schallgedämpften Komponenten. Solche technologischen Lösungen zielen darauf ab, den Geräuschpegel während des Betriebs der Anlage zu reduzieren, ohne die Leistung oder Effizienz zu beeinträchtigen.

4. Lärmwarnanzeigen

Besonders in Fabriken in denen der Lärmpegel oft über einen sicheren Wert hinausgehen kann sind visuelle Warnanzeigen hilfreich. Das SoundSign Lärmwarnsystem leuchtet beim Überschreiten eines voreingestellten Lärmpegels auf und lässt Mitarbeiter*innen wissen wann Gehörschutz getragen werden muss. Der Auslösepegl ist zwischen 40dB(A) und 114dB(A) einstellbar und somit für die unterschiedlichsten Umgebungen geeignet.



Das Herstellen, Abfüllen und Verpacken von Getränken ist eine laute Arbeit. Ob PET oder Glasflaschen macht hierbei kaum einen Unterschied. Die Lärmexposition der die Mitarbeiter*innen täglich ausgesetzt sind, ist meist hoch und kann gefährlich sein. Daher ist es wichtig den genauen Lärmpegel zu kennen und die richtigen Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen.

Sollten Sie Hilfe bei der Wahl eines Lärmmessgeräts benötigen, kontaktieren Sie uns! Unser fachkundiges Team ist gerne für Sie da.